Drucken
Kategorie: Inhalt
Zugriffe: 38049

Kastration

- Neue interessante Forschungsergebnisse

Nebenwirkungen einer Kastration beim Hund

Man spricht bei beiden Geschlechtern von Kastration. Denn im Gegensatz zur Sterilisation, bei der Ei- oder Samenleiter nur durchtrennt werden, werden bei der Kastration Hoden und Eierstöcke entfernt. Ein sterilisiertes Tier ist genauso sexuell aktiv wie vor dem Eingriff – es kann nur keine Nachkommen zeugen oder bekommen.
Die "Vorteile" einer Kastration sind offensichtlich: Ein Rüde lässt sich von läufigen Hündinnen nicht mehr aus der Ruhe bringen, und bei der Hündin bleiben die Läufigkeiten mit all ihren Begleiterscheinungen aus. Man nennt das Bequemlichkeitskastration! Hier stehen nur die Belange der Besitzer im Vordergrund, ohne sich der Tragweite eines solchen Eingriffs bewusst zu sein.
Aber: Die Kastration ist kein Mittel, um Verhaltensstörungen zu beheben oder Erziehungsfehler auszugleichen. Allenfalls sexuell hyperaktive Rüden können durch eine Kastration von ihrer Unart „geheilt“ werden und diese krankhafte Veränderung tritt äußerst selten auf. (Siehe letzten Link unter diesem Beitrag!)
Ich habe hier noch zwei Artikel mit neuen Studien- und Forschungserkenntnissen, die deutlich zeigen, dass eine Kastration keines Falls frei von Nebenwirkungen ist. Im Gegenteil sie macht unsere Hunde nachweißlich krank!
Eigentlich muß einem der gesunde Menschenverstand sagen, dass solch ein Eingriff in den empfindlichen Hormonhaushalt nicht ohne Folgen bleiben kann. Die Erkenntnis eines Tierarztes, der seinen Sinneswandel mehreren Studien, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, verdankt und die Studie der LMU in München beweisen das eindeutig!

Bitte unbedingt lesen, bevor sie sich entschließen einen Hund zu kastrieren!

 

- Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel

 

- Interview zum Thema Kastration -


- Die Kastration des Rüden aus verhaltensbiologischer Sicht -

 

--------------------------------------------------------------

 

Studie zum Einfluss der Kastration einer Hündin auf die

Schilddrüsenfunktion


Aus dem Department für Veterinärwissenschaften der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München Arbeit angefertigt unter der Leitung von PD Dr. Sven Reese

Van der Walt untersucht 1983 die Auswirkungen der bilateralen Ovarektomie auf den caninen Schilddrüsenhaushalt. Anhand von Serienblutuntersuchungen kann er bei den zwölf von ihm untersuchten anöstrischen Schäferhündinnen feststellen, dass es – wie erwartet – unmittelbar nach der Ovarektomie zum massiven Östrogenabfall und darüber hinaus zum gravierenden Abfall der Schilddrüsenhormon- konzentrationen kommt. Sowohl T3, als auch T4 und fT4 fallen mit zeitlicher Verzögerung von einer Woche post operationem ab und pendeln sich im weiteren Verlauf auf um bis zu 22% erniedrigten Werten ein. Auch einen Konzentrationsabfall von Thyroxinbindendem Globulin (TBG) kann van der Walt nachweisen, was er durch den erniedrigten Östrogenspiegel erklärt. Mit seiner Studie gelingt es van der Walt die von mehreren Autoren vermutete Beeinflussung der Schilddrüsenfunktion durch eine beidseitige Ovarektomie zu verifizieren (van der Walt et al. 1983). Sowohl Panciera, als auch Reimers, Johnston/Kustritz und Milne und Hayes sehen in der Kastration ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hypothyreose
- Hier gehts weiter!